Moderne Bild-Diagnostik der Prostata

Erkrankungen der Prostata betreffen einen Großteil der männlichen Bevölkerung.
Umso wichtiger ist die Unterscheidung einer gutartigen Erkrankung wie der Prostatavergrößerung oder Entzündung vom Prostatakarzinom. Die Bestimmung des PSA-Wertes und die rektale Tastuntersuchung sind sinnvolle Untersuchungen, der Ausschluss eines Prostatakarzinoms ist dadurch alleine allerdings nicht möglich.
Zur weiteren Abklärung stehen Ihrem Urologen die Ultraschalluntersuchung und die Stanzbiopsie der Prostata zur Verfügung. In der Mehrzahl der Fälle wird mit einer Biopsie aber kein Tumor nachgewiesen (negative Biopsie). Wenn man Krebs weiter ausschließen will, dann kann nach einer solchen negativen Biopsie eine Magnetresonanztomographie (MRT, auch Kernspintomographie genannt) durchgeführt werden. Die Prostata-MRT ist das beste bildgebende Verfahren zum Tumornachweis.(S3-Leitlinie von 2011 zum Prostatakarzinom) und dem Ultraschall deutlich überlegen.

Ein sinnvoller Einsatz der Prostata-MRT zur Früherkennung erfolgt bei
-    erhöhtem PSA-Wert
-    suspekter rektaler Tastuntersuchung
-    negativer Stanzbiopsie

Multiparametrische Prostata-MRT an unserem 3 Tesla Tomographen Siemens Prisma mit Zusatzuntersuchungen
-    hochaufgelöste 3 Tesla Bildgebung der Prostata
-    Diffusionsuntersuchung zur Zelldichtedifferenzierung
-    Kontrastmitteldynamik zur Durchblutungsbeurteilung
-    Spektroskopie zur genauen Gewebedifferenzierun

Unser Zentrum gehört dabei zu den wenigen Instituten, die auch die Prostata-Spektroskopie zur genauen Gewebecharakterisierung durchführen.

Die Prostata-MRT ermöglicht
-    eine genauere Tumorlokalisation
-    Planung einer gezielten Stanzbiopsie durch Ihren Urologen anstatt blinde Biopsie nach Schema.
-    Überwachung eines bekannten Prostatakarzinoms anstatt einer Operation oder einer Strahlentherapie
-    keine Strahlenbelastung

Für welche Patienten ist die Prostata-MRT mit Spektroskopie sinnvoll?
-    Sie wird angewendet bei Patienten mit einer PSA-Erhöhung
-    Kein Tumornachweis in anderen Untersuchungsverfahren
-    Erhöhter PSA-Wert / erniedrigter PSA-Quotient, oder stetige Erhöhung
-    Ergebnislose Blindbiopsie (Probenentnahme) aus der Prostata

Die Untersuchung:
3 Tesla MRT Tomograph Siemens Prisma
Untersuchungsdauer: ca. 30 Minuten
Vorbereitung durch Sie: keine
Rektale Spule: eine rektale Spule ist bei einer Vielzahl der Untersuchungen nicht notwendig. Aufgrund unseres Hochleistungs-MRTs ist eine endorektale Spule nicht mehr standardmäßig notwendig.
Medikamente: Sie erhalten von uns während der Untersuchung ein Kontrastmittel über die Vene.

Abschluss der Untersuchung:
Prof. Vogl oder Prof. Bodelle besprechen nach der Untersuchung die Aufnahmen persönlich mit Ihnen. Da Sie bei Ihrem Urologen bestens aufgehoben sind, besprechen wir die Untersuchung auf Wunsch auch mit Ihrem Urologen bzw. senden Ihnen und ihm einen detaillierten Bericht zu.